Am Dienstag hat der Dax nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 19.066 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem schwachen Tagesstart baute der Dax bis zum Mittag einen Großteil der Verluste wieder ab.
„Aus dem Optimismus nach den starken Arbeitsmarktzahlen aus den USA ist an der Börse jetzt Unsicherheit über den daraus resultierenden geldpolitischen Kurs der US-Notenbank geworden“, kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. „Zeitgleich steigen die Renditen am US-Anleihemarkt und stellen den bis dato noch erwarteten Zinssenkungszyklus der Fed infrage. Sowohl an der Wall Street als auch an der Frankfurter Börse wissen die Anleger nicht so recht, wie sie mit der neuen Situation umgehen sollen und erhoffen sich Klarheit von den am Donnerstag anstehenden Inflationsdaten“, erklärte der Marktanalyst.
„Für den Dax bleibt die positive Erkenntnis des Tages, dass er die 19.000er Marke zurückerobern konnte, die zu Handelsbeginn noch aus Sorge, die Rally in Hongkong und Shanghai würde ein jähes Ende finden, zur Disposition stand. Zurück über der Unterstützung kommt erstmal kein weiterer Verkaufsdruck auf, bevor nicht die Daten in der zweiten Wochenhälfte eventuell eine neue Richtung vorgeben“, so Oldenburger.
Seiner Ansicht nach haben die Investoren nun wieder realistischeres Bild von der zukünftigen Geldpolitik. „Vor drei Wochen befand sich der Markt noch in einem Senkungs-Delirium und erwartete ganze 200 Basispunkte für die kommenden zwölf Monate“, erklärte der Analyst. „Das erscheint nun zu viel vor dem Hintergrund einer weiterhin robusten US-Wirtschaft.“
Bis kurz vor Handelsschluss rangierten in Frankfurt die SAP-Aktien an der Spitze der Kursliste. Das Schlusslicht bildeten die Aktien von Porsche und BASF.
Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im November kostete 38 Euro und damit drei Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Der Ölpreis sank ebenfalls stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 77,26 US-Dollar, das waren 367 Cent oder 4,5 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagnachmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0971 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9115 Euro zu haben.
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