Bundesbank gegen offizielle Zinsprognosen durch EZB

Die Bundesbank will nicht, dass bei der EZB offizielle Zinsprognosen eingeführt werden, wie es bei der US-Notenbank Fed üblich ist.

Die Bundesbank will nicht, dass bei der EZB offizielle Zinsprognosen eingeführt werden, wie es bei der US-Notenbank Fed üblich ist. Das sogenannte „Dot Plot“ ist ein vierteljährlich aktualisiertes Diagramm, das die Prognosen von Entscheidungsträgern bei der Fed aufzeichnet und widerspiegelt, was die US-Notenbanker für den angemessenen Mittelwert am Ende jedes Kalenderjahres hält.

Er sehe „keine überzeugenden Argumente für die Einführung von Dot Plots für das Eurosystem“, sagte Bundesbank-Chef Joachim Nagel am Dienstag bei einer Rede an der Harvard University. Eine solche Einrichtung könne den Druck auf einzelne Ratsmitglieder erhöhen und die Unabhängigkeit der Zentralbank gefährden.

Nagel zeigte sich aber offen dafür, mit Unsicherheiten in den makroökonomischen Projektionen der EZB künftig anders umzugehen. So könne die EZB beispielsweise eindeutiger kommunizieren, oder auch ganz neue Analyseelemente einführen.

Bislang entscheidet die EZB über Zinsschritte von Sitzung zu Sitzung auf Basis verschiedener Daten, insbesondere zur Inflation. Oft gibt es im Vorfeld ein Rätselraten, wie sich der EZB-Rat entscheiden wird.


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