Das teilten Michael Regan, Chef der US-Umweltschutzbehörde, und Ali Zaidi, Klimabeauftragter des Weißen Hauses, am Samstag auf der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) mit. Mithilfe neuer Technologiestandards für die Öl- und Gasindustrie, dem größten industriellen Methan-Emittenten des Landes, sollen so zwischen 2024 und 2028 insgesamt 58 Millionen Tonnen des Klimagases eingespart werden.
Die Regierung rechnet damit, dass durch die Rückgewinnung von Erdgas Kosten in Höhe von schätzungsweise 820 bis 980 Millionen Dollar pro Jahr gespart werden. Die neuen Regeln der Umweltbehörde enthalten unter anderem ein Verbot des routinemäßigen Abfackelns von Erdgas, das bei Ölbohrungen als Nebenprodukt anfällt. Außerdem sollen Öl- und Gasbohrungen häufiger auf Lecks überprüft werden. Das Klimagas Methan steht am Samstag besonders im Mittelpunkt der Weltklimakonferenz. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in Dubai andere Länder dazu aufgerufen, sich dem „Global Methane Pledge“ anzuschließen. Die Initiative der USA und der EU sieht vor, dass bis 2030 die Methanemissionen um 30 Prozent reduziert werden sollen. Besonders vom Klimawandel betroffene Staaten wie Barbados setzten sich auf der Konferenz für eine drastische Reduzierung der Methanemissionen ein. „Die Realität sieht so aus, dass das globale Methanabkommen, das wir brauchen, noch nicht zustande gekommen ist“, sagte Mia Mottley, Premierministerin von Barbados, bei ihrer Rede. Man müsse konkrete Maßnahmen ergreifen, vor allem weil die Schäden durch Methan in naher Zukunft weitaus größer seien als die von CO2. Um Kipppunkte zu vermeiden sollten Öl- und Gasunternehmen verpflichtet werden, „Lecks in ihren Pipelines zu reparieren und sicherzustellen, dass sie auch das Abfackeln von Gasen einstellen“. Methan wirkt als Klimaerwärmer über einen Zeitraum von 100 Jahren rund 83 Mal stärker als CO2. Während CO2 sich langfristig in der Atmosphäre anreichert und nur langsam abgebaut werden kann, könnte eine rasche Reduktion von Methan schnelle Wirkung entfalten: Durch natürliche chemische Reaktionen werden innerhalb von 20 Jahren über 80 Prozent des Gases aus der Atmosphäre wieder entfernt. Es spielt daher eine besondere Rolle bei der drohenden Überschreitung naher Kipppunkte im Erdsystem. Bei wie viel Grad Erhitzung die Kipppunkte eintreten, lässt sich nicht mit vollständiger Gewissheit sagen. Wissenschaftler verweisen jedoch auf das 1,5 Grad-Ziel. Mit dem aktuellen Kurs steuert die Welt UN-Angaben zufolge auf einen 2,9 Grad heißeren Zustand in diesem Jahrhundert zu.