Mit gezielten Firmenbeteiligungen solle die EU die „Clean Tech“-Branche fördern, sagte Vestager dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) und anderen europäischen Medien. „Es ist wichtig, dass wir in andere Richtungen denken, anstatt nur zu sagen: Lasst uns einen Haufen Geld einsammeln und irgendwie verteilen.“
Ihr Modell würde die „europäischen Steuerzahler zu Anteilseignern“ machen und ihnen die Chance geben, vom Wachstum der Unternehmen zu profitieren. Firmenbeteiligungen hätten zudem den Vorteil, dass es „die Wahrscheinlichkeit erhöht, zusätzliche Privatinvestitionen anzuziehen – was bedeutet, dass ein kleiner Fonds genügt“. Die Idee ist, das Wachstum von vielversprechenden „Clean Tech“-Unternehmen zu unterstützen. Die europäischen Kapitalmärkte sind immer noch zersplittert. In den USA gibt es bessere Finanzierungsmöglichkeiten für junge Firmen, weshalb viele erfolgreiche Start-Ups abwandern. Woher das Geld für Firmenbeteiligungen kommen und wie groß der Investitionsfonds werden soll, lässt die Kommissions-Vizepräsidentin bewusst offen. „Das Wichtigste zuerst: Wir entwickeln erst mal eine gute Idee, wie wir das Geld nutzen wollen“, sagte Vestager. „Wenn man dagegen sagt: „Ich klettere auf das Dach der EU-Kommission und lasse Scheine regnen“, dann könnte es sein, dass sich das Interesse an der Finanzierung dieses Fonds in Grenzen hält.“