Das russische Fernsehen sei offensichtlich nicht vorbereitet gewesen und habe zunächst sein gewohntes Programm beibehalten, heißt es am Sonntag im täglichen Lagebericht aus London. Nachdem der Aufstand entschärft worden war, hätten russische Staatsmedien dann versucht, Behauptungen zu „korrigieren“, wonach die Sicherheitskräfte passiv gewesen seien.
Die Narrative hätten die Vorstellung gefördert, Präsident Wladimir Putin habe „gesiegt“, indem er den Aufstand vereitelt und dabei Blutvergießen vermieden habe. Fast eine Woche später habe der Staat dann aber begonnen, die Bedeutung des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin und der Meuterei herunterzuspielen und gleichzeitig seinen Charakter zu schädigen, so die Briten. Die Telegram-Kanäle von Wagner seien weitgehend verstummt, was „mit ziemlicher Sicherheit“ auf staatliche Eingriffe zurückzuführen sei. Im Gegensatz dazu habe Putin „ungewöhnlich prominente Auftritte in der Öffentlichkeit“ absolviert, die „mit ziemlicher Sicherheit“ darauf abzielten, Stärke zu demonstrieren, heißt es im Lagebericht weiter.