„Vor 10 Jahren starteten die Ukrainer ihre erste Gegenoffensive“, sagte Selenskyj. „Gegen Gesetzlosigkeit und den Versuch, uns unserer europäischen Zukunft zu berauben. Gegen die Unfreiheit.“
Seitdem habe man Jahr für Jahr alles darangesetzt, sich der Europäischen Union zu nähern und ein Teil von ihr zu werden. Selenskyj gedachte der bei den Protesten getöteten Demonstranten und zündete Kerzen an einem zentralen Gedenkort in Kiew an. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) äußerte sich bezüglich des Jubiläums: „Schon heute vor 10 Jahren war auf dem Maidan zu hören, wie laut das Herz der Ukraine für Europa schlägt – getragen von Mut und Hoffnung auf eine Zukunft in Freiheit“, schrieb die Ministerin auf X/Twitter. „Die Ukrainer haben sich damals für den Weg nach Europa entschieden – heute gehen wir ihn gemeinsam.“ Im November 2013 hatte der damals amtierende ukrainische Präsident Wiktor Janukowytsch sich geweigert, ein Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union zu unterzeichnen. Die Demonstrationen gegen diese Entscheidung weiteten sich bald zu Massenprotesten aus, die in der Amtsenthebung von Janukowytsch endeten. Während der Proteste besetzten pro-europäische Demonstranten den Platz.
Ab Mitte Februar 2014 kam es dabei zu einer eskalierenden Gewaltanwendung durch die ukrainischen Sicherheitskräfte, in dessen Folge über 100 Menschen getötet wurden. Während der Endphase der Proteste begann die russische Annexion der Krim.