„Wir müssen einfach konstatieren, dass Russland militärisch offensichtlich überhaupt gar keine Optionen mehr hat und (…) in die Kiste reingreift, die eigentlich durch das humanitäre Völkerrecht verboten ist“, sagte Mölling am Mittwochabend zu „RTL Direkt“. Man nehme „offensichtlich erhebliche Schäden in Kauf und hinterlässt im Grunde genommen verbrannte Erde, um möglicherweise noch kurzfristig einen militärischen Vorteil zu haben“, so der stellvertretende Direktor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP).
Dass der Staudamm wegen „Materialermüdung“ gebrochen sei, halte er für „relativ unwahrscheinlich“, genauso wie ein Motiv Kiews. Auf die Frage, welche Folgen die Überflutung in der Region Cherson auf die ukrainische Gegenoffensive habe, sagte Mölling: „Wir sehen eine Zunahme der militärischen Aktivitäten der Ukraine. Von daher darf man davon ausgehen, dass das schrittweise weitergehen wird. Aber es wird kein wildes Kampfgeheul geben.“ Es werde „keine Offensive geben, die morgens um fünf Uhr mit einem Trompetenstoß beginnt.“ Den Bruch des Staudamms nannte der Sicherheitsexperte eine „riesige humanitäre und Umweltkatastrophe“. Es sei davon auszugehen, dass „das ganze Ausmaß in solcher Dramatik erst in den nächsten Tagen und Wochen tatsächlich sichtbar wird“, so Mölling weiter.