UN verurteilen Inhaftierung von Bahai-Minderheit im Jemen

Das UN-Büro für Menschenrechte hat die Inhaftierung von Angehörigen der Bahai-Minderheit im Jemen verurteilt.

„Die Verhaftung einer Gruppe von Anhängern der Minderheit der Bahai durch die De-facto-Behörden in Sanaa (auch Huthis oder Ansar Allah genannt) und eine anschließende Predigt von Shamseddin Sharafeddin, dem Mufti in Sanaa, in der er den Hass gegen die Bahai und andere religiöse Gruppen schürt, geben Anlass zu ernster Sorge“, sagte Jeremy Laurence, Sprecher des UN-Hochkommissars für Menschenrechte. Nach Angaben der UN-Organisation sollen am 25. Mai Sicherheitskräfte eine Versammlung der Religionsgemeinschaft in Sanaa gestürmt haben.

Siebzehn Personen sollen gewaltsam an einen unbekannten Ort gebracht und ihre Bücher, Telefone, Laptops und andere Gegenstände beschlagnahmt worden sein. Bislang sei nur eine dieser Personen freigelassen worden. „Unser Büro fordert die sofortige Freilassung der 16 Personen, die immer noch in Isolationshaft gehalten werden“, so der Sprecher. Man verurteile jegliche Sprache, die zu Gewalt und Diskriminierung aufruft, sagte er mit Blick auf eine Rede des von den Huthi-Rebellen eingesetzten Muftis. Dieser soll am 2. Juni die inhaftierten Bahai-Anhänger bei einer Predigt in Sanaa des Glaubensabfalls und des Verrats bezichtigt haben. Sie sollen nach Ansicht des religiösen Führers getötet werden, wenn sie nicht umkehrten. Das Menschenrechtsbüro sagte, man bedauere die Verwendung einer solchen Sprache, „die in krassem Widerspruch zum Völkerrecht steht“. Die Bahai-Religion hat nach unterschiedlichen Schätzungen weltweit zwischen fünf und acht Millionen Anhänger, im Jemen sollen es rund 2.000 sein.

Die Nichtregierungsorganisation „Genocide Watch“ hat für den vom Bürgerkrieg gebeutelten Jemen die Völkermord-Warnstufe „Notfall“ ausgerufen.




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