Der ehemalige US-Präsident Donald Trump soll auch Wahlhelfer in Michigan unter Druck gesetzt haben, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl 2020 nicht amtlich zu beglaubigen. Das berichtet die Tageszeitung „Detroit News“ unter Verweis auf eine Audio-Aufnahme, die den Vorgang belegen soll. Demnach soll Trump am 17. November 2020 in einem Telefonat zwei republikanischen Mitglieder des Wahlprüfungsausschusses von Wayne County gesagt haben, sie würden „schrecklich“ aussehen, wenn sie die für die Beglaubigung notwendigen Dokumente unterzeichneten.
Zuvor hatten diese zunächst gegen und dann für die Zertifizierung der Wahl gestimmt. Man müsse für das Land kämpfen und dürfe nicht zulassen, „dass diese Leute uns unser Land wegnehmen“, soll Trump gesagt haben. Auch die Vorsitzende der Parteiorganisation der Republikaner, Ronna McDaniel, soll an dem Anruf teilgenommen haben und den beiden Wahlprüfern rechtlichen Beistand versprochen haben, wenn sie die Ergebnisse nicht bestätigen. Die Wahlprüfer verließen die Sitzung des Gremiums ohne die nötigen Dokumente zu unterschreiben und versuchten am folgenden Tag erfolglos, ihre Zustimmung zur Zertifizierung rückgängig zu machen.
Sprecher der Teilnehmer des Anrufs hätten die Inhalte des Gesprächs auf Anfrage nicht dementiert, schreibt die Zeitung. Trump muss sich derzeit vor Gericht wegen krimineller Verschwörung zur Täuschung der Vereinigten Staaten und ihrer Wähler über den rechtmäßigen Ausgang der Wahl verantworten. Auch in Georgia zeigt ein öffentlicher Mitschnitt eines Telefonats Trumps mit dem dortigen Wahlleiter Brad Raffensperger, wie der abgewählte Ex-Präsident Raffensperger dazu drängte, die für einen Sieg nötigen 11.780 Stimmen zu „finden“.