„Im Vergleich mit 2022 hat die Anzahl der Reisenden mit Entschädigungsanspruch deutlich zugenommen“, sagte Tomasz Pawliszyn, Vorstandschef des Unternehmens Air-Help, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). „Insgesamt können und sollten rund 1,4 Millionen Flugreisende ihre Ansprüche gegenüber den Airlines geltend machen.“
Dies habe eine Auswertung der Daten von Januar bis September ergeben. Air-Help hilft Fluggästen, ihre Rechte gegenüber Airlines durchzusetzen. In Europa haben Passagiere, die mehr als drei Stunden verspätet am Ziel angekommen, ein Recht auf Entschädigungen von bis zu 600 Euro je nach Entfernung. Allerdings gilt dies nur, wenn die Fluggesellschaft die Verspätung verursacht hat – und nicht bei schlechtem Wetter.
Die Lufthansa sei in diesem Jahr die Airline, die am meisten Entschädigungen bezahlen müsse, hieß es. Insgesamt 590.000 Lufthansa-Passagiere haben laut Air-Help für Flüge zwischen Januar und September Anspruch auf eine Entschädigungszahlung. „Damit waren rund 6,2 Prozent aller Verspätungen der Airline selbst verschuldet“, so das Unternehmen. Bei Ryanair sollen demnach 130.000 Passagiere ein Recht auf Entschädigung haben, bei Eurowings 110.000, bei Wizz Air 50.000 und bei British Airways 48.000 Fluggäste.
Insgesamt hoben zwischen Januar und September von Deutschland rund 24 Millionen Passagiere verspätet ab, nach 22 Millionen im Vorjahreszeitraum. Spitzenreiter bei Verspätungen über 15 Minuten war dem Unternehmen zufolge ebenfalls die Deutsche Lufthansa. Insgesamt seien 9,6 Millionen Lufthansa-Passagiere bis September verspätet aus Deutschland gestartet, so Air-Help. Danach folgen mit großem Abstand Ryanair mit 1,6 Millionen verspäteten Passagieren, Sun-Express (1,2 Millionen), Turkish Airlines (1,1 Millionen) sowie Pegasus Airline (0,74 Millionen), hieß es.
Auf den weiteren Plätzen stehen der Auswertung zufolge Air Dolomiti (0,64 Millionen), Easyjet (0,52 Millionen), Wizz Air (0,5 Millionen) und British Airways (0,47 Millionen).