Das geht aus einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, über die Business Insider am Dienstag berichtet. Der Beitrag von Menschen aus dem Ausland hat sich in den vergangenen elf Jahren mehr als verdreifacht: 2011 gingen noch 21 Prozent des Beschäftigungszuwachses auf Zugewanderte zurück.
Zum Beschäftigungsaufwuchs in 2022 im Vergleich zum Vorjahr trugen unter anderem Ukrainer (+43.000) sowie Personen aus dem Westbalkan (+46.000) bei. Allein durch Zuwanderer aus Drittstaaten gab es 2022 ein Plus von 129.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr. Den größten Beitrag dabei leisteten indische Staatsangehörige mit 23.000 mehr Beschäftigten als 2021, gefolgt von Türken mit 18.000, Russen mit 9.000 und Vietnamesen mit 7.000 mehr Beschäftigten. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sieht BA-Vorständin Vanessa Ahuja ein besonderes Potenzial in Arbeitskräften aus Ländern wie Indien, der Türkei oder anderen Drittstaaten. „Auch wenn alle inländischen Hebel zur Fachkräftesicherung greifen, wird das aus demografischen Gründen nicht reichen, um den Arbeitskräftebedarf zu decken“, sagte sie. „Wir brauchen Arbeits- und Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten.“ Das gelte umso mehr, da die EU-Binnenmigration sinke. Wie gut Menschen aus Drittstaaten helfen könnten, die Lücke an Arbeitskräften in Deutschland zu schließen, zeigt auch ein Blick in die Qualifikationen: Laut BA-Auswertung sind sozialversicherungspflichtig beschäftigte Menschen aus Drittstaaten sogar etwas besser qualifiziert als Menschen aus der EU. Unter allen Beschäftigten, die besonders hohe Qualifikationen vorweisen, sind sie fast mit einem Viertel (24,3 Prozent) vertreten. Der Anteil hoch qualifizierter Deutscher ist nur rund fünf Prozent größer.