Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat Forderungen aus der Union und der FDP widersprochen, die telefonische Krankschreibung wieder abzuschaffen. „Ich bin sehr dafür, dass sie erhalten bleibt“, sagte Klaus Reinhardt der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Sie halte einen Teil der Patienten, die Bagatell-Infekte haben, aus den Praxen heraus.
Die Wartezimmer seien voll, die telefonische Krankschreibung eine praktikable Sache, so Reinhardt. „Sie hilft mir, die Zeit aufzuwenden dort, wo es nötig ist und ich gerne mehr Zeit hätte“, erklärte er.
Zusätzliche Missbrauchsgefahr sieht er nicht. „Wer mich betuppen möchte, der kann es auch, wenn er in der Praxis ist“, so Reinhardt weiter. Der Arzt sei oft ohnehin auf das angewiesen, was der Patient ihm berichte.
Reinhardt warb aber dafür, dass Onlineportale, bei denen sich die Menschen Krankenscheine per Mausklick organisieren könnten, kontrolliert und sanktioniert werden. „Problematisch ist, dass die zum Teil gar nicht in Deutschland betrieben werden“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer.
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