Der neue außenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Matthias Moosdorf, ist seit September Honorarprofessor in Russland. Der Cellist wird neben seinem Mandat im Bundestag gegen Bezahlung an der international bekannten Moskauer Gnessin-Musikhochschule unterrichten, wie das Nachrichtenportal T-Online berichtet. Die Schule soll dem Kreml nahestehen und auch in Kriegszeiten seine Positionen nach außen vertreten.
Er wolle ein „Zeichen der Verständigung“ senden, sagte Moosdorf T-Online. „Musik kennt keine ideologischen Grenzen.“ Im September sei er drei Tage in Moskau gewesen und habe dort „eine Art Antrittsvorlesung“ an der Gnessin-Akademie gehalten.
Wie hoch die Stelle konkret vergütet wird, ist laut Moosdorf noch nicht klar. „Die Ausgestaltung des weiteren Vertrages ist noch offen, richtet sich aber nach international völlig üblichen Honoraren“, so Moosdorf. Er beabsichtige „einmal im Vierteljahr mehrere Tage“ in Moskau Ensembles in Kammermusik zu unterrichten.
Die Moskauer Gnessin-Akademie gilt in Klassikkreisen als Kaderschmiede. Sie machte im Frühjahr 2022 Schlagzeilen wegen Kriegspropaganda. Für Moosdorf ist das kein Hindernis. „Eine politische Ausrichtung der Gnessin-Akademie kann ich nicht erkennen“, sagte er T-Online. „Sie interessiert mich auch nicht.“ Seine Tätigkeit gelte „ausschließlich der Musik als weltweiter Sprache der Versöhnung und Verständigung“.
Moosdorf ist außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion und Leiter des Arbeitskreises Außen in der AfD, der sich prorussisch ausrichtet. Er folgte in diesem Jahr in beiden Positionen auf Petr Bystron, gegen den wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Bestechlichkeit ermittelt wird. Er soll Medienberichten zufolge Geld vom prorussischen Desinformations-Netzwerk „Voice of Europe“ erhalten haben.
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