AfD und Linke schicken überproportional häufig Abgeordnete aus ostdeutschen Wahlkreisen ans Rednerpult des Bundestags. Das geht aus einer Datenanalyse des „Spiegel“ für die aktuelle Legislaturperiode hervor.
So stellt die AfD nur etwas mehr als ein Fünftel der Volksvertreter aus ostdeutschen Wahlkreisen – diese Abgeordneten halten aber mehr als ein Viertel aller Reden dieser Gruppe. Noch ausgeprägter ist diese Konstellation bei der Linken: Sie stellt einen Anteil von gut 13 Prozent an den Bundestagsabgeordneten aus Ostdeutschland, hält aber knapp 24 Prozent der Reden aller Ost-Parlamentarier.
Am häufigsten am Mikrofon steht der AfD-Vizevorsitzende Stephan Brandner mit 155 Reden seit Ende 2021. Brandner vertritt den Wahlkreis Gera-Greiz-Altenburger Land, kommt allerdings ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen. „AfD wie Linke stellen Personen ans Rednerpult, die hohe Resonanz versprechen“, analysiert der Parteienforscher Benjamin Höhne. Es gehe darum, regional zu punkten. Viele Reden zu halten und diese möglichst breit im Netz zu streuen, gehöre zum strategischen Kalkül: Vor allem die AfD inszeniere sich in Ostdeutschland als „Anti-System-Partei“.
Inhalt bereitgestellt von der DTS-Nachrichtenagentur. Der Inhalt wurde nicht redaktionell geprüft.