Sie soll damit hinter Parteichef Martin Schirdewan antreten, der die Spitzenkandidatur übernimmt. Rackete selbst rechtfertigte ihre Kandidatur auch mit Blick auf die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, die der Klimabewegung kritisch gegenübersteht: „Dieser Richtungsstreit ist bei den Linken doch längst entschieden“, sagte sie dem „Spiegel“.
Man habe die „Scheidungspapiere“ eingereicht und „lebt aber noch im selben Haus“. Für sie sei die entscheidende Frage, wie es mit der Linken nach Wagenknecht weitergehe. „Dass die Parteiführung mich gefragt hat, auf einem prominenten Platz für die Europawahl anzutreten, ist für mich auch ein klares Signal. Die Linke will sich erneuern und dabei stärker öffnen für die sozialen Bewegungen“, so Rackete. Ihr sei es wichtig, dass die Linke die soziale Gerechtigkeit nach vorne stelle. „Die Klimakrise ist nicht vom Himmel gefallen, sondern das Resultat von ungleichen Machtverhältnissen. Auch ist es eine essenzielle soziale Frage, wer für klimagerechte Politik zahlt“, so die Aktivistin.