Das zeigen Berechnungen des Finanzwissenschaftlers Frank Hechtner von der Universität Erlangen-Nürnberg, über die das „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) berichtet. „Die nun beschlossene Steuerentlastung dürfte als eine der größten der letzten Jahrzehnte in die Geschichte eingehen“, sagte Hechtner.
Eine Familie mit zwei Kindern und 3.000 Euro Monatseinkommen brutto hat den Berechnungen zufolge im nächsten Jahr 1.523 Euro mehr in der Tasche. Eine Familie mit 5.000 Euro Monatseinkommen wird um 1.703 Euro entlastet, Spitzenverdiener sogar um 2.388 Euro. Die Ampelkoalition hat unter anderem beschlossen, inflationsbedingte Steuererhöhungen, die sogenannte „Kalte Progression“, vollständig auszugleichen sowie das Kindergeld zu erhöhen. Zudem steigen die Steuerfreibeträge und die Einkommensgrenze, ab der der Solidaritätszuschlag fällig wird. Zugleich gibt es im kommenden Jahr aber auch einige Mehrbelastungen, etwa einen höheren Beitrag zur Arbeitslosenversicherung. Unterm Strich stehen dennoch hohe Entlastungen, wie die Berechnungen Hechtners zeigen. Ein Single mit 4.000 Euro Monatseinkommen kann im nächsten Jahr 406 Euro mehr ausgeben als ohne die Reformen. Eine vierköpfige Familie, in der ein Ehepartner 3.500 Euro verdient und der andere nichts, hat 1.099 Euro mehr übrig. Stark profitieren auch Geringverdiener: Wenn ein Ehepartner 1.500 und der andere 1.000 Euro verdient, bleiben unterm Strich 1.827 Euro mehr übrig. „Es ist positiv zu bewerten, dass die Koalition trotz kontroverser Diskussion die kalte Progression vollständig abbaut, zugleich mit der deutlichen Erhöhung des Kindergeldes aber auch ein starkes Signal für untere Einkommensgruppen setzt“, sagte Hechtner.