Anklage gegen Reichsbürger-Gruppe erhoben

In dem Verfahren gegen die vor einem Jahr bei der größten Razzia der Bundesrepublik festgenommene Reichsbürger-Gruppe hat die Bundesanwaltschaft Anklage geben mehrere Personen erhoben.

Am Oberlandesgericht Frankfurt am Main seien zehn, am Oberlandesgericht Stuttgart neun und am Oberlandesgericht München acht Personen angeklagt worden, teilte die Karlsruher Behörde am Dienstag mit. Die Angeschuldigten seien unter anderem der Gründung bzw. der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie der Vorbereitung eines „hochverräterischen Unternehmens“ hinreichend verdächtig, hieß es zur Begründung.

Damit stehen jetzt 27 von insgesamt 69 Beschuldigten vor Gericht. Die Gruppe soll unter anderem ab August 2021 geplant haben, mit einer bewaffneten Gruppe in das Reichstagsgebäude in Berlin einzudringen, um dort Abgeordnete des Bundestags festzunehmen und so den „Systemumsturz“ herbeizuführen. Hierfür soll die Vereinigung in konkrete Vorbereitungen eingetreten sein, wie die Rekrutierung von militärischem Personal, die Beschaffung von Ausrüstung und die Durchführung eines Schießtrainings. Ab Mitte April 2022 soll die Vereinigung dieses Vorhaben nunmehr im engeren Kreis fortgeführt haben. Zugleich habe die Vereinigung verstärkt auf den Aufbau bundesweiter, flächendeckend operierender bewaffneter Kräfte gesetzt, so die Bundesanwaltschaft weiter. Hierzu propagierte sie eine Zusammenarbeit mit der „Allianz“. Jene sah vor, dass der Geheimbund ein Zeichen für den Eintritt des sogenannten „Tag X“ als Signal für das Eingreifen der Vereinigung geben werde. Die Vereinigung verfügte den Ermittlern zufolge über finanzielle Mittel in Höhe von etwa 500.000 Euro. Sie soll zudem Zugriff auf ein massives Waffenarsenal gehabt haben, bestehend aus insgesamt rund 380 Schusswaffen, beinahe 350 Hieb- und Stichwaffen und fast 500 weiteren Waffen- sowie mindestens 148.000 Munitionsteilen. Alle Angeklagten befinden sich weiter in Untersuchungshaft.




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