„Ich fände es gut, wenn wir uns mal über Zukunftsfragen unterhalten würden und nicht über den Verdienst einzelner Führungskräfte“, sagte er dem „Spiegel“. Verglichen mit der Frage, wie man in zehn Jahren noch unabhängigen Journalismus sicherstellen könne, sei die Frage nach Gehältern „eher Prio C“.
Die Frage, ob er es richtig finde, dass einige Intendanten-Gehälter sinken, wollte der ARD Vorsitzende indes nicht beantworten: „Warum müssen wir immer so viel über Geld reden“, so Gniffke. Für seine Rundfunkanstalt, den SWR, stelle sich die Frage derzeit nicht. Dem Reformeifer der Öffentlich-Rechtlichen stellte Gniffke ein gutes Zeugnis aus: Er habe sich Ende 2022 „nicht vorstellen können, dass wir so schnell vorankommen. Da habe ich den Teamspirit der ARD unterschätzt.“ Auch die Widerstände in der Belegschaft seien geringer gewesen als anfangs gedacht: „Wir sind geschlossen wie nie, die ARD ist on fire“, sagte Gniffke. Der ARD-Vorsitzende ist auch optimistisch, was die digitale Zukunft seiner journalistischen Angebote angeht. Die Anmeldung für Zukunftsinvestitionen sei „Teil eines Gesamtpakets, das weit unter der Inflationsrate liegt“. Nun gehe es darum, die richtigen Fragen zu stellen: „Wie gehen wir mit KI um? Was machen wir im Metaversum? Wie gehen wir mit der künftigen Audionutzung, etwa in selbstfahrenden Autos, um“, so Gniffke. Die Diskussion, die man stattdessen oft führe, sei „dermaßen retro“.