„Das Problem war: Was an gesicherten Informationen zur Verfügung stand, war in wenigen Minuten erzählt“, sagte Köhr dem „Spiegel“. „Man kann natürlich alle drei Minuten das Bisschen wiederholen, was man weiß. Und hinzufügen: Den Rest wissen wir nicht. Man kann auch die ganze Zeit eine Straßenszene in Moskau zeigen und spekulieren, was wohl passieren wird, wenn die Truppen einmarschieren. Aber das darf doch nicht unser Anspruch sein.“
Den Öffentlich-Rechtlichen war vorgeworfen worden, auf ihren Kanälen zu spät und nicht ausreichend über die Lage in Russland informiert zu haben.
„Das Erste ist nun mal ein Vollprogramm. Ein Vollprogramm wechselt nicht bei jeder Nachricht zu Breaking News.“ An der Relevanz habe es nicht gelegen. „Aber die Nachricht muss überprüfbar und gesichert sein. Außer der Information, dass die Söldnertruppe Wagner auf dem Weg nach Moskau ist, wo es zu einem Machtkampf mit Putin kommen könnte, gab es zunächst kaum etwas seriös zu berichten. Und nichts, was man über einen längeren Zeitraum schon hätte zeigen können.“
Die ARD habe regelmäßig in den „Tagesschau“-Ausgaben berichtet und „mit einem Laufband darauf verwiesen, was auf unseren anderen Kanälen läuft, auf Phoenix und Tagesschau24“, sagte Köhr.