Atom-Experte warnt vor Verlust von Mitsprache bei grenznahen AKWs

Der Atom-Experte Uwe Stoll warnt vor einem Verlust von Mitsprache beim Betrieb von Atomkraftwerken im Ausland.

„Wir laufen durch unseren Atomausstieg Gefahr, Einfluss und Möglichkeiten zur Mitsprache zu verlieren“, sagte der Geschäftsführer der Gesellschaft für Reaktor- und Anlagensicherheit (GRS) dem Nachrichtenmagazin Focus. Das sei kritisch zu sehen.

„Denn zahlreiche europäische Länder und Nachbarstaaten setzen auf die Atomkraft oder steigen gerade erst ein“, so Stoll. Vor allem in Grenznähe stünden viele AKWs, bei denen sich Deutschland ein Mitspracherecht in Belangen der Sicherheit erhalten wolle. Am 15. April gehen in Deutschland die letzten drei Atomkraftwerke – Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland – vom Netz. Der Termin folgt auf eine Debatte in der Energiekrise, in der letztlich Kanzler Olaf Scholz (SPD) entschied, die letzten drei Atomkraftwerke bis zum 15. April laufen zu lassen. In zahlreichen europäischen Staaten und auch Nachbarstaaten Deutschlands sind dagegen zahlreiche AKWs noch Jahrzehnte in Betrieb. Atom-Experte Stoll sagte: „Bislang waren wir Spitzenreiter einer Technologie, die wir selbst praktizieren. Wenn wir sie nicht mehr praktizieren, droht uns, dass wir den Anschluss verlieren und in der Folge auch im Ausland weniger ernst genommen werden.“




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