In Deutschland gaben Kitas in freier Trägerschaft im Jahr 2022 für die Betreuung eines Kindes durchschnittlich rund 12.300 Euro aus. Das waren nominal (nicht preisbereinigt) etwa 59 Prozent beziehungsweise 4.600 Euro mehr als im Jahr 2010, dem letztmaligen Berichtsjahr einer vergleichbaren Erhebung, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.
Mit 18.600 Euro wurde für Kinder in der Altersgruppe der unter Dreijährigen (Krippenkinder) am meisten ausgegeben. Das entspricht nominal einem Anstieg der Ausgaben gegenüber 2010 von etwa 70 Prozent beziehungsweise 7.700 Euro. Für Kindergartenkinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt haben die privaten Kindertageseinrichtungen insgesamt 10.900 Euro ausgegeben und damit nominal knapp 50 Prozent mehr als 2010 (7.300 Euro). Am niedrigsten waren die Kosten für Schulkinder unter 14 Jahren in der Hortbetreuung. Hier stiegen die Ausgaben im Jahr 2022 gegenüber 2010 um 32 Prozent auf 8.100 Euro.
Insgesamt gaben Kindertageseinrichtungen in freier Trägerschaft laut Destatis in Deutschland 27,7 Milliarden Euro aus und nahmen mit 27,7 Milliarden Euro ungefähr gleich viel ein. Von den Gesamtausgaben entfiel demnach der größte Anteil mit knapp 80 Prozent beziehungsweise 21,9 Milliarden Euro auf das Personal. Für den Sachaufwand, wozu zum Beispiel Spielmaterial und Verbrauchsgüter, aber auch Energiekosten zählen, wurden weitere 5,2 Milliarden Euro (einschließlich Verpflegungskosten von 970 Millionen Euro) ausgegeben, dies entspricht 18 Prozent der Gesamtausgaben. Nur zwei Prozent beziehungsweise 650 Millionen Euro entfielen auf Investitionen.
Auf der Einnahmenseite stieg der Anteil öffentlicher Mittel der Behörde zufolge insgesamt von 74 Prozent im Jahr 2010 auf knapp 80 Prozent beziehungsweise 21,8 Milliarden Euro im Jahr 2022 an. Der Finanzierungsanteil der Länder erhöhte sich dabei von 21 Prozent auf 31 Prozent und lag 2022 bei 8,6 Milliarden Euro. Die Kommunen steuerten mit 46 Prozent beziehungsweise 12,7 Milliarden Euro am meisten bei. Weitere zwei Prozent der Einnahmen beziehungsweise 490 Millionen Euro entfielen auf den Bund. Der Anteil privater Mittel, also Elternbeiträge (einschließlich Verpflegungsgeld) und Eigenmittel der Träger, ging hingegen von 26 Prozent auf 20 Prozent zurück und lag 2022 insgesamt bei 5,6 Milliarden Euro.
Die dargestellte Finanzierung basiert auf den gemeldeten Einnahmen der Träger, so das Statistische Bundesamt. Eine trennscharfe Zuordnung zu den Mittelgebern sei hier nicht immer möglich. So könnten beispielweise Landesmittel den Kommunen zugeordnet und Bundesmittel bei den Landesmitteln verbucht worden sein. Die Ergebnisse basieren auf einer Erhebung, die auf freiwilliger Basis bei allen freien Trägern von Kindertageseinrichtungen von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder im Zeitraum von September bis Dezember 2023 für das Berichtsjahr 2022 durchgeführt wurde, hieß es weiter.