In einem Papier für den Haushaltsausschuss des Bundestags, über das der „Spiegel“ berichtet, räumt das Verteidigungsressort ein, dass man für die Missionen im Ausland – etwa in Mali, Irak und dem Südsudan – statt der eingeplanten 700 Millionen Euro über 810 Millionen Euro ausgeben musste. Das Ministerium begründet die höheren Kosten mit den Auswirkungen der Pandemie, Preissteigerungen, Verzögerungen bei Lieferketten sowie mit Kapazitätsengpässen bei Zulieferern.
Zudem hätten Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Inflation die Kosten in die Höhe getrieben. Ein weiterer Grund für die Mehrausgaben sei die Verschlechterung der Sicherheitslage in Mali, die Landtransporte teurer gemacht habe. Weitere Preistreiber seien Transporte in die Einsatzgebiete und der Betrieb der Feldlager. Die Linken kritisierten die Mehrausgaben: „Die Bundeswehr überzieht ihre Kosten jedes Jahr und missachtet damit die Vorgaben des Bundestags“, sagte die Haushälterin Gesine Lötzsch. Sie habe den Eindruck, dass die Bundesregierung „eine Sonderrolle für die Bundeswehr“ eingerichtet habe und sich auf eine Art Kriegswirtschaft einstelle.