„Gäbe es im Bundestag nicht Parteien mit einer Frauenquote, dann hätten wir statt den jetzt immer noch traurigen 35 Prozent noch weniger Frauen im Parlament und es säße vielleicht nur auf jedem fünften Platz eine Frau“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). Eine Frauenquote im Parlament wäre laut Baerbock nichts Revolutionäres, es gebe sie in der Mehrheit der Länder Lateinamerikas.
„Wir können hier noch einiges von anderen Ländern lernen“, sagte sie. Im Alltag erlebe man laut Baerbock immer noch, dass bei Frauen im politischen Streit oftmals eine zusätzliche, sexistische Angriffsebene dazukomme, insbesondere, wenn dem männlichen Gegenüber die Argumente ausgingen: „Dann ist mal die Stimme `zu hoch`, mal sind Frauen `zu emotional`, `zu jung` oder `zu unerfahren`“, sagte die Außenministerin. Das seien Fragen, denen sich Männer so schlicht nicht stellen müssten. „Und was vor allem Politikerinnen an Hass und Hetze im Netz aushalten müssen, ist widerlich. Es überrascht nicht, wenn bei dieser Gemengelage noch viel zu viele Frauen davor zurückschrecken, für ein politisches Amt zu kandidieren“, sagte die Ministerin.