Außenpolitiker fordern Ende der Blockade von Bergkarabach

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, hat die Regierung Aserbaidschans aufgefordert, für eine Beendigung der Blockade des Latschin-Korridors zwischen Armenien und der Region Bergkarabach zu sorgen.

„Obwohl Aserbaidschan behauptet, eine diplomatische Lösung anzustreben, kommt der Konflikt nicht zur Ruhe“, sagte Hardt dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Er fügte hinzu: „Die Blockierer werden offensichtlich von Baku unterstützt. Die dortige Regierung muss die Blockade umgehend brechen.“

Der außenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, sagte unterdessen: „Die Blockade von Bergkarabach durch Aserbaidschan muss umgehend beendet werden, sonst droht eine humanitäre Katastrophe.“ Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew brauche auch aus Europa klare Signale, dass er den Latschin-Korridor freigeben müsse. „Aserbaidschans neue Rolle als wichtiger Energielieferant für Europa darf nicht zu Leisetreterei in Brüssel führen.“ Seit Beginn dieser Woche wird die einzige Zufahrtsstraße von Armenien in die von Aserbaidschan umgebene Region Bergkarabach, der Latschin-Korridor, blockiert. Aserbaidschans Regierung will damit offiziell nichts zu tun haben. In einer Mitteilung des Außenministeriums heißt es, die Straße „wurde nicht von aserbaidschanischen Demonstranten gesperrt, sondern vom Friedenskontingent der Russischen Föderation“. Hardt sagte dazu, Russland komme seiner selbsternannten Rolle als „Friedensgarant“ nicht nach. Armenien müsse erkennen, dass Russland nicht als Schutzmacht geeignet ist. „Armenien und Aserbaidschan sollten die Europäische Union zu einer Vermittlerrolle anrufen“, schlug Hardt vor. Trittin sagte, die ständigen Provokationen Aserbaidschans seien auch Ausdruck des schwindenden Einflusses Russlands in der Region. Die „Großmachtphantasien“ von Russlands Präsident Wladimir Putin würden auch die Kaukasusregion weiter destabilisieren. Infolge der jetzigen Blockade des Latschin-Korridors ist nach armenischen Angaben die Versorgung von Bergkarabach mit Lebensmitteln, Medikamenten und Energie vollständig unterbrochen. „Die Blockade stellt faktisch eine Belagerung von 120.000 Menschen dar“, hatte Armeniens Botschafter Viktor Yengibaryan gegenüber dem RND kritisiert.




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