Auswärtiges Amt mahnt zu Pressefreiheit im Nahen Osten

Nachdem ein Team der ARD im Westjordanland nach eigenen Angaben von israelischen Soldaten vorübergehend festgehalten und "bedroht" worden ist, mahnt die Bundesregierung zur Einhaltung der Pressefreiheit.

„In einer so angespannten Situation, in der wir uns aktuell befinden, ist natürlich Pressefreiheit ein extrem hohes Gut“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. Die Pressevertreter vor Ort müssten ungehinderten Zugang haben, um entsprechende Berichterstattungen vornehmen zu können.

Mit Blick auf den Vorfall mit dem ARD-Team ergänzte sie, dass es der Kenntnisstand der Bundesregierung sei, dass die Situation „nach kurzer Zeit geklärt werden konnte“. Nichtsdestotrotz sage man auch, dass die Pressefreiheit davon lebe, entsprechenden Zugang vor Ort zu haben, so die Sprecherin. Der Bayerische Rundfunk (BR), der das ARD-Studio in Tel Aviv betreibt, hatte den Vorfall später als „Angriff auf die Pressefreiheit“ kritisiert. Wie der Sender berichtet, war Korrespondent Jan-Christoph Kitzler mit einem palästinensischen Mitarbeiter sowie einer deutschen Mitarbeiterin bereits auf dem Rückweg von einem Interview, in dem es um Gewalt radikaler Siedler gegen Palästinenser ging, als sie von israelischen Soldaten südlich der palästinensischen Stadt Hebron gestoppt wurden.

Wie Kitzler berichtet und Handyvideos des Teams belegen sollen, verhielten sich die Soldaten gegenüber dem ARD-Team überaus aggressiv. Mehrfach sollen Waffen in das Teamfahrzeug gehalten worden sein. Erst nach mehr als einer Stunde entspannte sich nach Angaben der deutschen Journalisten die Situation, nachdem weitere israelische Soldaten und auch Polizeikräfte hinzugezogen wurden.




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