„Wir sind als Europäer nicht blauäugig unterwegs, lassen uns aber auch nicht kirremachen“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Auf die Nachfrage, ob Deutschland auf einen Austritt der USA aus der Nato vorbereitet wäre, entgegnete die Ministerin: „Ich bin davon überzeugt, dass sich die Debatten über ein Ende der Nato diesseits und jenseits des Atlantiks erledigt haben.“
Zugleich rief Baerbock dazu auf, die europäische Verteidigungsfähigkeit zu stärken. „Es geht nicht um Emanzipation aus Prinzip. Der russische Angriffskrieg hat gezeigt, dass wir Europäer stärker in der Lage sein müssen, uns selbst zu schützen“, sagte die Grünen-Politikerin. „Wir müssen wehrhaft sein und entsprechend in unsere gemeinsame europäische Verteidigung investieren.“ Dazu gehöre auch die Entwicklung einer europäischen Rüstungsindustrie, „statt weiter über ein Dutzend unterschiedlicher Panzermodelle zu benutzen und nicht digital miteinander funken zu können“. Baerbock sagte, sie arbeite mit der aktuellen US-Regierung „transatlantisch und auch persönlich wahnsinnig eng zusammen“. Die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA seien aber nicht auf eine Partei abonniert. „Deswegen werde ich auf meiner USA-Reise in der kommenden Woche natürlich auch viele Gespräche mit republikanischen Politikern führen.“ Ein wichtiges Thema sei dabei die langfristige Hilfe für die Ukraine, so Baerbock.