„Die geplante Sanierung des Schienennetzes droht zu scheitern“, sagte Sarah Stark, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochausgabe). Es gebe keine konkreten Zusagen.
Es sei zwar richtig, dass die Bundesregierung 45 Milliarden Euro zusätzlich bis 2027 in die Schiene investiere. Aber: „Im Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2024 fehlen diese 45 Milliarden Euro. Es gibt darin bislang drei Milliarden Euro Mehrinvestitionen in die Schiene. Damit bleibt eine sehr große Lücke zu den gemachten Ankündigungen“, sagte Stark. Dies sei ein großes Problem gerade für die Anbieter von Bahntechnik. „Ohne eine langfristige Finanzierungsperspektive wird die Industrie nicht in den Aufbau von Kapazitäten, Ressourcen und in den notwendigen Fuhrpark investieren“, sagte Stark. Die Bahnindustrie benötige aber Planungssicherheit. „Wir brauchen langfristige Investitionszusagen, weniger Bürokratie und den flexiblen Einsatz der Mittel“, forderte Hauptgeschäftsführerin Stark. Die Bürokratie müsse reduziert und die Prozesse verbessert werden. „Wir müssen das Vergabesystem in Deutschland anpassen“, sagte sie. Im Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) sind die Hersteller aller Produkte für den Bahnbetrieb organisiert, dazu gehören sowohl Lokomotiven, Hochgeschwindigkeitszüge, U- und S-Bahnen als auch die Leit- und Sicherungstechnologie, Gleise oder Weichen. Organisiert sind große Anbieter wie Siemens oder Alstom Deutschland, aber auch viele kleinere Mittelständler. Insgesamt kommen die Mitgliedsfirmen nach eigenen Angaben auf einen Umsatz von zwölf Milliarden Euro mit 55.000 Mitarbeitern.