Linken-Politiker Dietmar Bartsch sieht in der neuen Partei von Sahra Wagenknecht (BSW) trotz hoher Umfragewerte keine dauerhafte Konkurrenz. „Ihre Abspaltung bleibt falsch und ist für die Linke verheerend. Das linke Lager ist zerklüftet. Aber ein politisch ernstzunehmender Machtfaktor wird das Bündnis mittelfristig vermutlich nicht“, sagte Bartsch der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).
„Das BSW ist eine One-Woman-Show. Die Linkspartei wird das neue Bündnis überleben“, prognostiziert Bartsch und kritisiert: „Dass Sahra Wagenknecht mit ihrer neuen Partei durch Lösungskompetenz aufgefallen ist, sehe ich bisher nicht. Das scheint offensichtlich nicht ihr Ziel zu sein. Es geht um Aufmerksamkeit.“
Im Europawahlkampf des BSW habe sich gezeigt, dass Wagenknechts Mann Oskar Lafontaine „mitgedacht und mitgemacht“ habe, so Bartsch weiter. Er habe selten jemanden erlebt, der über solche politische Analysefähigkeit und Erfahrung verfüge wie der Ex-SPD- und Ex-Linken-Chef Lafontaine. „Jetzt ist er wieder einer neuen Partei beigetreten. Wäre er nicht 80 Jahre alt, würde er auch diese sicher führen.“