Das berichtet der „Spiegel“. Demnach hat Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) dazu dem Kabinett einen Maßnahmenkatalog vorgelegt.
Er umfasst unter anderem den Auftrag an alle staatlichen Museen, die eigenen Sicherheitskonzepte zu überprüfen – einschließlich der Anbindung an kritische Infrastruktur außerhalb der Gebäude. Für besonders wertvolle und bewegliche Objekte sollen Extra-Konzepte entwickelt, im Einzelfall Kopien angefertigt werden. Nichtstaatliche Museen bekommen für das Sonderprogramm zusätzliche Mittel aus dem Kulturfonds Bayern. „Die Hemmschwelle, sich an Kunstwerken zu vergreifen, ist deutlich gesunken“, sagte Blume. „Der gesellschaftliche Aufschrei bei Attacken auf Kunstwerke dürfte ruhig größer ausfallen.“ Der Minister regte außerdem an, für schwere Fälle von Kunstdiebstahl über Strafverschärfungen zu reden. Das Mindeststrafmaß von aktuell drei Monaten solle erhöht werden, so Blume. Um den historischen keltischen Goldschatz aus dem Kelten Römer Museum Manching zu entwenden, überwanden die Täter ein von der Polizei geprüftes Schutzmodell. „Man hat sich hier in intensivster Vorbereitung Detailkenntnisse erworben, auch über die Infrastruktur außerhalb des Museums“, sagte Rupert Gebhard, Leitender Sammlungsdirektor der Archäologischen Staatssammlung Bayerns. „Und nach intensivem Ausspähen hat man die Sicherungsanlagen, die auf mehrfache Übertragung von Alarmen ausgelegt sind, gezielt ausgeschaltet.“ 2020 sei das Sicherheitskonzept vom Landeskriminalamt überprüft und „dabei in seiner Richtigkeit bestätigt“ worden, so der Trägerverband des Museums. Die Täter unterbrachen die Alarmübermittlung an eine Sicherheitsfirma, indem sie in einer Verteilerstelle mehrere Kabel durchtrennten.