„Ein drohender Kollaps der Verkehrsinfrastruktur muss unbedingt vermieden werden“, sagte Russwurm den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Die Industrie erwartet, dass der Koalitionsausschuss endlich das propagierte Deutschland-Tempo bei Planungs- und Genehmigungsverfahren beschließt.“
Die Straße bleibe bis 2050 mit deutlichem Abstand der Hauptverkehrsträger, so Russwurm. Die geplante Halbierung der Verfahrensdauer werde bei Weitem nicht ausreichen, um den Investitionsstau aufzulösen. „Dazu zählen der Neu- und Ausbau im heillos überlasteten Schienennetz genau so sehr wie die Sanierung der Wasserstraßen oder notwendige Lückenschlüsse im Straßennetz“, so der BDI-Chef. Dieses trage auch in Zukunft die Hauptlast des Personen- und Güterverkehrs.
Den Einwand, zusätzlicher Straßenverkehr schade dem Klima wollte Russwurm nicht gelten lassen. „In der Auseinandersetzung darum, ob der Ausbau von Schiene oder Straße im überragenden öffentlichen Interesse stehen sollte, sehen wir keinen Widerspruch“, sagte er. „Ein gut ausgebautes, leistungsfähiges Verkehrsnetz ist fundamentale Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes.“ Schiene und Straße sollten bei der Beschleunigung der Verfahren nicht gegeneinander ausgespielt werden.