Die Deutsche Bahn (DB) hat offenbar im Tarifstreit mit der GDL die Lokführergewerkschaft verklagt. Das berichtet die „Bild“ (Mittwochausgabe). Die Bahn will demnach vor Gericht klären lassen, ob die Gewerkschaft überhaupt einen Tarifabschluss für ihre Mitglieder verhandeln, abschließen und streiken darf.
Hintergrund der Klage sei die Genossenschaft „Fair Train“, die die GDL letztes Jahr gegründet hatte, hieß es. Die Gewerkschaftsmitglieder könnten ihre Jobs bei der Bahn kündigen und dann wieder über „Fair Train“ als „Leih-Lokführer“ bei allen Bahn-Unternehmen arbeiten. Dagegen hat der Staatskonzern beim Hessischen Landesarbeitsgericht eine Feststellungsklage eingereicht. Dabei geht es um mögliche personelle Verflechtungen und Interessenkonflikte.
So hätten GDL und „Fair Train“ nach Ansicht der Bahn quasi mit sich selbst einen Tarifvertrag abgeschlossen, wie die Zeitung schreibt. Die GDL trete demnach gleichzeitig als Arbeitgeber und als Gewerkschaft auf. Die DB geht laut „Bild“ davon aus, dass die GDL durch die Gründung ihrer Leiharbeiter-Genossenschaft „ihre Tariffähigkeit verloren habe“. Würden die Vorwürfe vom Gericht bestätigt, könnte die GDL keine Tarifverträge mehr abschließen, weder mit der DB noch mit anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Die GDL hat mehrtägige Streiks am Montag angekündigt.