Der Sachverständigenrat Wirtschaft rechnet nur noch mit einem leichten Wachstum in Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde im laufenden Jahr um 0,2 Prozent wachsen, schätzen die sogenannten „Wirtschaftsweisen“ in ihrer neuen Konjunkturprognose, über die das „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise berichtet.
In ihrer vorigen Prognose vor gut einem halben Jahr waren sie noch von 0,7 Prozent ausgegangen. Die Vorstellung der Prognose ist für Mittwoch geplant. Für 2025 erwarten die fünf Sachverständigen ein Wachstum von 0,9 Prozent.
Bei der Preisentwicklung rechnet der Sachverständigenrat mit weiteren Rückgängen. Im laufenden Jahr werde die Inflationsrate bei 2,4 Prozent liegen, so die Prognose. 2025 würden es noch 2,1 Prozent sein. Die Kerninflation, bei der die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, soll allerdings höher bleiben. 2024 lautet die Prognose dabei drei Prozent, 2025 dann 2,4 Prozent, so die Regierungsinsider.
Neben der Konjunkturprognose sollen die Wirtschaftsweisen am Mittwoch auch ein inhaltliches Kapitel zur Dekarbonisierung des Güterverkehrs veröffentlichen. Laut „Handelsblatt“ spricht sich die Ratsmehrheit um die Vorsitzende Monika Schnitzer dafür aus, die staatliche Förderung auf den Elektroantrieb zu richten. Ratsmitglied Veronika Grimm, die auch als Aufsichtsrätin bei Siemens Energy tätig ist, hat hat ein Minderheitsvotum geschrieben. Sie ist für eine breitere Förderung, die auch wasserstoffbetriebene Brennzellen einschließt. Siemens Energy ist im Bereich Wasserstoff-Elektrolyse tätig.