„Deutschland und die EU-Kommission setzen sich in Montreal gemeinsam dafür ein, dass dort ehrgeizige Ziele beschlossen werden – langfristige und mittelfristige bis 2030 -, untermauert durch wirksame und verbesserte Mechanismen zum Monitoring und zur Umsetzung“, schreiben EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius und Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in einem Gastbeitrag für das Internetportal des Senders ntv. Deutschland und die EU treten demnach für mehrere Ziele ein.
Unter anderem soll ein nachhaltigerer Umgang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen erreicht werden. „Alle Sektoren unserer Wirtschaft müssen mit dem Schutz der biologischen Vielfalt in Einklang gebracht werden“, schrieben Lemke und Sinkevicius. Zudem sollen bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der Landfläche und der Meere unter Schutz gestellt werden. Auch müssten durch Übernutzung geschädigte Ökosysteme auf einer Fläche von jeweils mindestens drei Milliarden Hektar an Land und im Meer wiederhergestellt werden. „Europa geht hier voran.“ Lemke und Sinkevicius kündigten ein verbindliches Gesetz zur Wiederherstellung von Ökosystemen an Land und auf dem Meer an. Das dritte Kernziel von Deutschland und der EU sei die Mobilisierung von Geldern aus öffentlichen und privaten Quellen für den Artenschutz. Die Europäische Union werde internationale Maßnahmen bis 2027 mit sieben Milliarden Euro unterstützen. Deutschland werde hierfür spätestens ab 2025 jährlich mindestens 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. „Wenn wir unsere Ökosysteme nicht jetzt wiederherstellen und schützen, werden wir die 1,5-Grad-Obergrenze nicht einhalten können“, schreiben Lemke und Sinkevicius. In Montreal gehe es darum, die Lebensgrundlagen der Menschheit zu schützen. „Abwarten oder Wegducken hätte fatale Folgen, denn die COP 15 könnte unsere letzte Chance sein.“