„Ich war elf Jahre Landesvorsitzender, sechseinhalb Jahre Kultursenator und Bürgermeister. Das war eine lange Zeit auf der Überholspur“, sagte der Linke-Politiker dem Tagesspiegel (Donnerstagausgabe).
Er sei nicht derjenige, der die Zukunft der Partei verkörpere. Seine Landespartei müsse nun Menschen nach vorne stellen, mit denen man die Berlin-Wahl 2026 gewinnen wolle. Er selbst wolle im Abgeordnetenhaus zunächst den Platz als Abgeordneter einnehmen, sagte Lederer. „Nach einiger Zeit im Abklingbecken werde ich mich dann mal umschauen […] nach inhaltlichen Projekten und weniger nach Amtsverantwortung“ Der 49-Jährige erklärte rückblickend, Kultursenator sei „der beste Job“, aber auch die Arbeit als Regierender Bürgermeister hätte ihn gereizt. „Kulturpolitik ist teils sehr kleinteilig – was auch Spaß macht -, aber das Makromanagement der Stadt hätte ich spannend gefunden.“ Mit Blick auf seine Amtszeit zog Lederer „eine sehr, sehr positive Bilanz“. Unter seiner Führung sei Kultur zu einem Schwergewichtsressort geworden. Er übergebe ein gut bestelltes Feld, sagte der Linke-Politiker.
Sorge machten ihm allerdings nötige Sanierungsprojekte im Kulturbereich, die, bis auf die Komische Oper, im Koalitionsvertrag von Schwarz-Rot nicht zu finden seien. In Sachen Corona-Politik kritisierte Lederer: „Die bundesweit verordneten harten Lockdowns für den Kulturbereich waren unnötig.“ Doch Vorsicht sei letztlich besser gewesen, „als am Ende vor Leichenbergen zu stehen – wie in Bergamo“. Komplettschließungen hätten mit den heute zur Verfügung stehenden Informationen und Möglichkeiten aber vermieden werden können, sagte Lederer.