Nach dem Tod eines Feuerwehrmannes bei einem Hochwassereinsatz im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm haben mehrere Spitzenpolitiker mit Bestürzung reagiert.
„Ein Feuerwehrmann ist heute Nacht im Hochwasser tödlich verunglückt. Er war dort gerade im Einsatz, um anderen in der Not zu helfen“, schrieb Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei Twitter. Das mache fassungslos und sei ein Stich ins Herz. „Sein Einsatz und Engagement für die Mitmenschen werden immer in Erinnerung bleiben.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb unterdessen, dass der Tod des Feuerwehrmanns in Pfaffenhofen ihn „betroffen“ mache. „Wir sind den Rettungskräften und Helfern, die an vielen Orten gegen die Folgen des Hochwassers kämpfen, zu Dank und Respekt verpflichtet“, so der Kanzler.
„Der Tod des Feuerwehrmanns, der in den Fluten Leben retten wollte, ist eine unfassbar traurige Nachricht“, schrieb Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Es zeige, wie gefährlich das Hochwasser sei und was Einsatzkräfte und Helfer in diesen Stunden leisteten.
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), der sich am Sonntag selbst ein Bild der Lage vor Ort machen will, sagte bei seiner Anreise, dass die Einsatzkräfte, ehrenamtliche wie hauptberufliche, in den Hochwassergebieten ihr Leben riskierten, um Menschen zu retten. „Dass sie diesen Mut, diese Einsatzbereitschaft aufbringen, ist keine Selbstverständlichkeit.“ Es sei ein großes Zeichen, diese Verantwortung zu übernehmen. „Wir sollten immer wieder dankbar sein, dass es diese Menschen gibt“, so der Grünen-Politiker.
Bei dem Vorfall in der Nacht zum Sonntag war die Freiwillige Feuerwehr kurz nach 23 Uhr zu einem Einsatz gerufen worden, um Menschen aus einem von Wasser umschlossenen Bungalow zu befreien. Dazu hatten sich vier Feuerwehrleute in ein Boot gesetzt, was allerdings kenterte. Drei Einsatzkräfte konnten sich aus dem Wasser retten, ein weiterer Feuerwehrmann galt zunächst als vermisst. Die Leiche des 42-Jährigen wurde später gefunden.
Die Wetterlage im Süden bleibt weiterhin angespannt. Der Deutsche Wetterdienst erwartet weitere kräftige Regenfälle. Vor allem ab Sonntagmittag bis in die Nacht zum Montag kann sich der bereits laufende Dauerregen in weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs wieder zu unwetterartigen Gewittern mit Starkregen hochschaukeln, wie aus einer Mitteilung der Behörde hervorgeht. Auch im übrigen Süddeutschland sowie in Teilen der Osthälfte sind demnach vereinzelte schwere Gewitter mit Starkregen möglich.