Bischof Overbeck wurde 2011 über Vorwürfe gegen Hengsbach informiert

Der katholische Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat eine Statue für seinen umstrittenen Amtsvorgänger Kardinal Hengsbach zu einem Zeitpunkt enthüllt, als er bereits über mehrere Missbrauchsvorwürfe gegen Hengsbach unterrichtet worden war.

„Bischof Overbeck hat Anfang August 2011 erfahren, dass es im Erzbistum Paderborn einen Missbrauchsverdacht gegen Kardinal Hengsbach gibt, der geprüft werde“, sagte ein Bistumssprecher der „Welt“ (Donnerstagausgabe). Über eine zweite Verdachtsmeldung gegen Hengsbach, die im Bistum Essen einging, sei Overbeck ebenfalls „im August 2011“ persönlich informiert worden.

Wenige Monate später, im Oktober 2011, enthüllte Overbeck eine überlebensgroße Statue Hengsbachs neben dem Essener Dom. Wie das Bistum Essen am Dienstag mitgeteilt hatte, stehen gegen den 1991 verstorbenen früheren Essener Bischof Franz Hengsbach mehrere Missbrauchsvorwürfe im Raum. Bei dem im Erzbistum Paderborn 2011 gemeldeten Fall geht es um den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch einer Minderjährigen im Jahr 1954. Die kirchlichen Stellen von Paderborn meldeten den Fall 2011 nach Rom, wo die Anschuldigungen als „nicht plausibel“ eingestuft wurden.

Ob Overbeck über diese Einschätzung zum Zeitpunkt der Denkmalenthüllung bereits informiert war, könne man nicht mehr sagen, so das Bistum. Wann er dazu ein Telefonat mit Rom geführt habe, daran „kann sich Bischof Overbeck nicht mehr erinnern“.




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