Botaniker fordert Enquete-Kommission zum Thema Artenschutz

Der Botaniker Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde in Berlin, hat eine kritische Bilanz der Weltnaturkonferenz gezogen, die im Dezember zu Ende ging.

„Leider ist es nach wie vor so, dass die überragende Wichtigkeit des Themas in der Politik überhaupt nicht angekommen ist“, sagte er der Wochenzeitung „Das Parlament“. Hier gehe es „um den Ast, auf dem wir alle sitzen und an dem wir alle kräftig sägen“.

Wenn der breche, dann sei es vorbei. „Das ist noch nicht verstanden worden.“ Vogel begrüßte die Zusagen in Höhe von 20 Milliarden Euro jährlich ab 2025 für die armen Länder: „Das ist jede Menge Geld, keine Frage.“ Aber man müsse das in Relation setzen: Derzeit gebe die Welt mindestens 150-mal so viel Geld zur Zerstörung der Natur aus – 3,1 Billionen Dollar jährlich – wie sie in Montreal für den Naturschutz zugesagt habe. Vogel appellierte an das Parlament: „Jetzt wäre doch die Zeit, dass der Bundestag eine Enquete-Kommission zum Thema einrichtet und Deutschland in den nächsten Jahren eine nationale Debatte zum Thema führt.“ Die Herausforderung sei auch als Chance für die Demokratie zu begreifen.




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