Die unterlegene Kandidatin im Rennen um den Linken-Gruppenvorsitz, Clara Bünger, hat distanziert auf das Angebot der neuen Führung reagiert, man wolle die Hand ausstrecken. „Das hätte man machen können, aber vorher“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe).
„Wir haben so viele Gespräche geführt und trotz aller Anstrengungen ist keine Einigung möglich gewesen. Nun ist die Wahl getroffen, und das kann man nicht zurückdrehen“, so Bünger.
„Man hätte nach dem ersten Wahlgang die Chance gehabt, unsere ausgestreckte Hand anzunehmen.“ Der „historische Moment“, eine breite Einigung herzustellen und mit einem starken Signal für die Gruppe zu starten, sei leider verpasst worden. Nun fordert Bünger von der neuen Spitze eine Garantie, dass alle Abgeordneten weiter in ihren Themenbereichen arbeiten und dazu sprechen dürfen.
Am Montag waren Heidi Reichinnek und Sören Pellmann zur neuen Doppelspitze gewählt worden, damit wurde dem unterlegenen Lager eine flügelübergreifende Lösung verwehrt. „Eine gemeinsame Lösung wäre das stärkste Signal gewesen, das wir hätten senden können“, sagte dazu nun Bünger.
„Ich hätte mir gewünscht, dass wir mit einem breiten Ergebnis rausgehen. Ich habe jede Chance dafür genutzt, viele Gespräche geführt und meine Hand immer ausgestreckt.“ Bünger sagte, sie wolle sich weiter für linke Themen starkmachen. Das erwarte sie von allen Abgeordneten.