Bundesagentur-Chefin will mehr Nach-Betreuung von Schulabbrechern

Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, hat von den Bundesländern mehr Anstrengungen bei der Reduzierung der Zahl der Schulabbrecher und bei der anschließenden Betreuung und Begleitung der Jugendlichen gefordert.

„Der Gesetzgeber schreibt den Ländern seit einiger Zeit eigentlich vor, die Daten von Schulabgängern ohne Abschluss an uns weiterzugeben, damit wir mit diesen Jugendlichen in Kontakt treten können. Aber nur zwei Länder tun dies bisher vollumfänglich. Das ist untragbar“, sagte Nahles der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe).

„Wir müssen dafür sorgen, dass weniger Menschen eines Jahrgangs nur für Helfertätigkeiten infrage kommen, weil sie keine Schul- und anschließend auch keine Berufsausbildung haben. Auf eine offene Helferstelle kommen immer noch sechs Arbeitslose, bei Fachkräften ist es umgekehrt“, so Nahles. „Allein 2021 haben 47.000 Jugendliche ohne Abschluss die Schule verlassen. Die Bundesagentur hat große Probleme, diese jungen Menschen zu erreichen“, beklagte Nahles. Als Teil der Fachkräftestrategie der Bundesregierung müsse die Zahl der Schulabbrecher reduziert werden. Weitere Bestandteile seien mehr Frauenerwerbsarbeit, ein längeres Arbeiten im Alter sowie mehr Fachkräfte-Zuwanderung. Die bislang bekannten Eckpunkte für ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz „sind insgesamt positiv zu bewerten“, sagte die Bundesagentur-Chefin.

„Die Vereinfachungen begrüßen wir, zum Beispiel, dass Fachkräfte auch für eine andere qualifizierte Tätigkeit als den erlernten Beruf einreisen können“, sagte Nahles. Der Bundestag debattiert am Donnerstag erstmals über die Strategie der Bundesregierung zur Fachkräftesicherung.




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