Nur ein solides Wissen in finanziellen Fragen ermögliche Menschen, „sinnvolle Anlage-, Kredit- und Versicherungsentscheidungen zu treffen“, heißt es in dem Konzept, über das das „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe) berichtet. Nur so entstünden „Chancen für individuellen Aufstieg und den Erwerb von Vermögen“.
Aktuell sei Deutschland „das einzige G20-Land ohne nationale Finanzbildungsstrategie“, die die OECD seit der Finanzkrise 2008 einfordert. Der Handlungsbedarf sei groß, denn nach OECD-Studien sei das Finanzwissen der Deutschen „immer noch als gering einzustufen“, heißt es in dem Papier. So beantworteten nur rund zwei Drittel der Erwachsenen einfache Fragen zur Zinsrechnung richtig, das Konzept des Zinseszinses verstehe nur gut die Hälfte. Konkret wollen die Minister zunächst eine Finanzbildungsplattform zur Bündelung seriöser Angebot einrichten. Weil unklar ist, wie viel die Deutschen tatsächlich von Wirtschaft und Finanzen verstehen, soll zudem die Forschung dazu ausgebaut werden. Der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Jarzombek, kritisierte, es gebe heute schon „zu viele ungenutzte Plattformen des Bundes“. Lindner und Stark-Watzinger seien daher „gut beraten, nicht zunächst teuer eine Plattform zu entwickeln und dann erst zu überlegen, wie sie die Nutzer auch erreichen“. Minister mit ausreichend finanziellem Wissen sollten sich „dessen bewusst sein“, fügte Jarzombek hinzu.