Die Bundesverwaltung hat 2023 erstmals mehr als eine Milliarde Euro für Software und IT-Dienstleistungen ausgegeben. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Berichtsanforderung des Linkenabgeordneten Victor Perli hervor, über die der „Spiegel“ berichtet. Insgesamt waren es demnach rund 1,2 Milliarden Euro, nach 771 Millionen im Vorjahr.
Allein Microsoft stellte den Ministerien knapp 198 Millionen Euro in Rechnung. Spitzenreiter war das Verteidigungsministerium mit 457 Millionen, gefolgt vom Innenministerium (rund 329 Millionen) und dem Auswärtigen Amt (235 Millionen). Die Ausgaben der gesamten Bundesregierung liegen noch darüber: Das Kanzleramt und die Sicherheitsbehörden machten keine Angaben, andere Ressorts räumten ein, vielleicht unvollständig gemeldet zu haben. Das Finanzministerium hatte die Kostentabelle zunächst als vertraulich eingestuft – hob das nach Perlis Protest aber auf.
„Die erneute Kostensteigerung um 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahr belegt die eklatante Fehlsteuerung in der Bundesverwaltung“, sagte Perli. Der Bundeshaushalt sei zu einer Gelddruckmaschine für Softwarekonzerne geworden.