„Ich als Privatperson würde eine Kleiderordnung als Bevormundung empfinden“, sagte Generalsekretärin Wiebke Maibaum dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben). „Eine Kleiderordnung, oder im extremsten Fall eine Schuluniform, verlagert die Probleme sozialer Ungleichheit“, mahnte sie.
„Eine Vorschrift, wie sie der Bundeselternrat vorschlägt, würde zu mehr Konfliktpotenzial führen.“ Eine solche Regelung würde die Selbstbestimmung und Persönlichkeitsentfaltung untergraben, monierte Maibaum. „In Teilen findet die Schülerschaft, dass bei Kleidervorschriften die Freiheit angegriffen werden würde“, sagte sie und fragte, wo die Grenze in Sachen „Lotterklamotten“ gezogen werden müsste. „Es gibt aktuell viel drängendere Probleme: die nicht flächendeckend vorhandene Lehrmittelfreiheit etwa oder die schleppende Digitalisierung in den Schulen. Themen wie die psychische Gesundheit, Schulsozialarbeit oder der Leistungsdruck.“ Wenn man ernsthaft über eine Kleidervorschrift in der Schule reden wolle, müssten alle Parteien an einem Tisch sitzen, so Maibaum. „Doch sowohl die Schülerschaft als auch, nach Medienberichten, die Lehrerschaft stehen einer Kleiderordnung skeptisch gegenüber. Da sind diejenigen, die es am meisten betrifft, wohl zufrieden mit dem Status Quo.“