„Kosteneffektivität ist in den meisten Ländern um uns herum ein wichtiges Verteilungskriterium in der Gesundheitsversorgung, bei uns nicht, da gibt es auch rechtliche Gründe“, sagte Buyx dem „Spiegel“. „Weil es aber jetzt selbst uns zu teuer wird, sollten wir klarer überlegen: Wie priorisieren wir im Gesundheitswesen? Und zwar gerecht.“
Auch bei der Krankenhausreform gehe es am Ende immer um die Frage: „Wie können wir es schaffen, einerseits tolle Hochleistungsmedizin und zugleich eine gute Versorgung in der Breite zu finanzieren.“ Zudem schlägt sie vor, über einen kürzeren Patentschutz nachzudenken, um die Medikamentenpreise zu senken. „Sobald die Patentbindung fällt, rauschen die Preise runter, weil Sie sofort Leute haben, die das Medikament nachbauen können.“ Man könne den Patentschutz zum Beispiel also früher enden lassen, sagte sie. Bei vielen Medikamenten gilt ein Patentschutz zehn Jahre oder länger. „Es ist eine gesellschaftliche Abwägung, auf der einen Seite zuzugestehen, dass Geld – auch sehr viel Geld – verdient werden darf, und auf der anderen Seite das Gemeinwesen zu schützen“, so Buyx. „Wir wollen und müssen gewährleisten, dass hinreichende Anreize für den sehr langwierigen und teuren Prozess der Entwicklung neuer Medikamente bestehen, gleichzeitig ist eine exorbitante Gewinnmaximierung in einem solidarisch verfassten System problematisch.“