„Polen zeigt damit erneut, dass es strategisch vorausschauend denkt und ein verlässlicher Partner der regelbasierten Ordnung ist“, sagte Kiesewetter dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben). „Das erhöht den Druck auf Deutschland, hier endlich umzudenken“, so der CDU-Politiker.
„Bei weiteren Verzögerungen muss man sich deshalb den Vorwurf unterlassener Hilfeleistung gefallen lassen.“ Kiesewetter drängt auf eine schnelle Entscheidung. „Je früher die Lieferung erfolgt, je rascher wir direkt mit der Ausbildung parallel zum Schützenpanzer beginnen, desto schneller kann die Ukraine den Krieg gewinnen und ihr Staatsgebiet von russischer Besatzung und Kriegsverbrechen befreien.“ Die Lieferung werde Menschenleben schützen und retten. „Es führt kein Weg an der Lieferung von Leopard-Kampfpanzern mehr vorbei“, sagte der Außenpolitiker. „Nach Frankreichs Entscheidung zur Lieferung leichter Kampfpanzer, sehen wir nun, dass Polen erneut die Initiative ergreift, wie zuvor schon beim Patriot-System.“ Bislang habe sich Deutschland vor der Verantwortung gedrückt und eine „Führungsfunktion“ schlicht abgelehnt, so Kiesewetter. Für ihn ist das Engagement Polens ein Hinweis darauf, „dass in Europa künftig die mittel- und osteuropäischen Staaten, die Balten und Skandinavier, die massiv die Ukraine unterstützt haben, in einer künftigen europäischen Neuordnung mehr Gewicht haben werden“.