Die Besteller-Autorin Julia Friedrichs fordert gesetzliche Maßnahmen, um Superreichtum transparenter zu machen. „Ich hielte etwa ein Vermögensregister für gut. Dann könnte man sehen, wer was besitzt“, sagte Friedrichs dem „Spiegel“.
Auch sei es wichtig, den effektiven Steuersatz von Vermögenden zu kennen. „Es ist doch unwürdig, dass die Debatte darüber auf Meinungen und nicht auf Fakten basiert“, sagte Friedrichs. Die Zurückhaltung in einer solchen Frage etwa der SPD hält sie für „rätselhaft und feige“. In anderen Ländern werde viel robuster diskutiert, selbst in den USA. „Bei uns hat man dagegen oft das Gefühl, man sei in den Achtzigern hängengeblieben. Das Einzige, was immer wieder kommt, ist die ermüdende Forderung nach einer Vermögensteuer.“
Dass bei größerer Besteuerung sehr reicher Menschen diese in großer Zahl Deutschland verlassen würden, glaubt Friedrichs nicht. „In Wahrheit würden die allermeisten nicht gehen. Viele Vermögende fühlen sich in Deutschland wohl. Das Eigentum wird hier geschützt, es gibt Verfahrenssicherheit, die Universitäten sind gut, es gibt qualifizierte Arbeitskräfte. Zudem sind Vermögende oft regional verwurzelt. Reichtum macht jemanden nicht automatisch zum Weltbürger“, so die Autorin.
Friedrichs hat mehrere Bücher zur gesellschaftlichen Oberschicht geschrieben. Für ihren 2008 erschienenen Besteller „Gestatten: Elite. Auf den Spuren der Mächtigen von morgen“ recherchierte sie etwa an Elite-Internaten und -Universitäten. Ihr neues Buch „Crazy Rich: Die geheime Welt der Superreichen“ erscheint am 29. August.
Inhalt bereitgestellt von der DTS-Nachrichtenagentur. Der Inhalt wurde nicht redaktionell geprüft.