„Die Energiestrategie muss neu justiert werden: mit einem Mix aus erneuerbaren Energien, neuen Energiequellen wie Wasserstoff, der Erschließung heimischer Gasvorkommen und neuer Forschung an der Weiterentwicklung der Kernenergie in beiden Bereichen, der Kernspaltung und der Kernfusion“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der „Welt am Sonntag“. Dafür wolle man einen neuen „Bundesenergieforschungscampus“ einrichten.
Im neuen Energiekonzept der CSU, das am ersten Januarwochenende im oberbayerischen Kloster Seeon verabschiedet werden soll und über das die „Welt am Sonntag“ berichtet, wird außerdem für den Bau eines neuen Atomkraftwerks zu Forschungszwecken plädiert. Dort sollen „neue Konzepte der Kernenergie entwickelt werden, um auch in Deutschland wieder die Potenziale der Technologie zu untersuchen“. Mit Blick auf die drei noch am Netz befindlichen Meiler fordert die CSU einen Weiterbetrieb bis mindestens Ende des Jahres 2024 und den dafür nötigen Kauf neuer Brennelemente. Die CSU will darüber hinaus den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben. Die Anhebung der Ausbauziele reiche aber nicht aus, um neue Anlagen für Wasserkraft, Fotovoltaik, Windenergie, Geothermie und Bioenergie in der nötigen Geschwindigkeit zu installieren, heißt es in der Beschlussvorlage. Deshalb schlägt die CSU-Landesgruppe „Turbo-Genehmigungsverfahren und wirksame Investitionsanreize mit der Einführung von Superabschreibungen und einen Bonus von 20 Prozent der Investitionskosten als Zuschussförderung“ vor. Vor allem der Bau von Wasserstoffkraftwerken soll mit Priorität vorangetrieben werden. In Kooperation mit südeuropäischen und nordafrikanischen Ländern könne durch Terminals an Mittelmeerhäfen und Pipelines über die Alpen die „Voraussetzung für den Aufbau einer eigenen Wasserstoffproduktion“ entstehen.