Die „Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch“ (DAVA) hat nach Angaben ihres Chefs Teyfik Özcan eine Hürde für die Kandidatur zur Europawahl genommen. „Wir haben die benötigte Anzahl an Unterschriften erreicht und werden wie bereits angekündigt bei der Europawahl antreten“, sagte Özcan der „Rheinischen Post“ am Donnerstag.
Bei der Bundeswahlleiterin habe die politische Vereinigung am Dienstag 10.000 Unterschriften eingereicht – ausreichend wären 4.000 gewesen. „Wir sind zutiefst dankbar für die überwältigende Unterstützung, die wir auf unserem gemeinsamen Weg erfahren haben“, sagte Özcan.
Bei der Europawahl Anfang Juni ist es das selbsterklärte Ziel der DAVA, mindestens ein Mandat zu gewinnen. „Wir haben ein Potenzial von fünf Millionen Wählern. Wenn zehn Prozent davon uns wählen, haben wir einen Kandidaten im Europaparlament sicher“, sagte Özcan.
Politikwissenschaftler, Vertreter jüdischer Organisationen und Politiker etablierter Parteien warnen derweil vor der politischen Vereinigung. Sie sehen in der DAVA einen politischen Arm des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und vermuten einen Ableger der AKP.