Die Vorstandsvorsitzende der Bahn-Güter-Sparte DB Cargo, Sigrid Nikutta, hat eine Aufholjagd gefordert, um die Infrastruktur der Bahn fit für die Dekarbonisierung der Industrie zu machen. „Über Jahrzehnte haben wir in Deutschland zu wenig auf die Infrastruktur der Bahn geachtet: Heute ist klar, dass viele Milliarden investiert werden müssen, um die Infrastruktur zu sanieren und instand zu halten“, sagte Nikutta dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben). „Die Transformation der Wirtschaft in Deutschland hängt auch von einer guten Schieneninfrastruktur ab“, so Nikutta weiter.
„Je stärker die Schiene, desto besser ist es für unser Klima und unsere Wirtschaft.“ Es sei wichtig, dass die „Aufholjagd“ für die Infrastruktur nun tatsächlich gestartet werde, so Nikutta. „Ich bin sehr dafür, denn im Grunde ist die Frage nicht nur für die deutsche Wirtschaft entscheidend, sondern auch für ganz Europa.“ Von den zehn großen Güterverkehrskorridoren, die die EU auf der Schiene definiert habe, führen sechs durch Deutschland, erklärte die Bahn-Managerin. „Wenn ich mit meinen internationalen Kollegen zusammensitze, ist die Infrastruktur Topthema. Unter dem aktuellen Zustand leiden alle.“ Die Bahn müsse stärker in die Digitalisierung des Güterverkehrs investieren, um wettbewerbsfähiger mit dem Transport auf der Straße zu werden, sagte Nikutta. „Darum plädiere ich auch für die digitale automatische Kupplung, die auch jeden Wagen mit einer Strom- und Datenleitung ausstattet.“