„Durch wenige und einfache Änderungen der Sprengstoffverordnung kann die Bundesinnenministerin Faeser umweltschädlichem Feuerwerk schnell ein Ende setzen“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben). Er freue sich, „dass sich eine wachsende Mehrheit der Deutschen sich für ein Böllerverbot ausspricht“.
Dies umfasse nicht nur Wähler von SPD, Grünen, Linke und CDU/CSU. Selbst bei FDP-Wählern sei angekommen, dass Böllern kein Freiheitsritual ist – „der Schutz von Umwelt und Gesundheit aber sehr wohl“, sagte Resch. In der Umfrage des Instituts INSA im Auftrag der Verbraucherzentrale Brandenburg stimmten 53 Prozent der Befragten für ein Verbot, nur 39 Prozent waren dagegen. Große Zustimmung für ein Verbot gab es bei den Wählern von Grünen, Linke, Union und SPD – dagegen stimmten 68 Prozent der Anhänger der AfD gegen ein Böllerverbot.
Die Anhänger der FDP zeigten sich mit Werten von 47 Prozent für ein Böllerverbot und 45 Prozent gespalten. DUH-Bundesgeschäftsführer Resch sagte dem RND weiter: „Seit vielen Jahren setzt sich die Deutsche Umwelthilfe dafür ein, den Jahreswechsel ohne archaische Silvesterböllerei zu feiern. Die Argumente für ein Verbot der Schwarzpulver-Raketen und Böller sind vielfältig: Luftverschmutzung und tausende Tonnen Abfälle, Millionen verschreckte und leidende Tiere, Häuserbrände und viele tausend verletzte Kinder wie Erwachsene.“ Auch Städte und Gemeinden sollten auf klassisches Feuerwerk verzichten, regte Resch an.
„Kommunen können auch über kreative Licht- und Lasershows oder gar eine Drohnenshow für einen bunten Jahreswechsel sorgen, ganz ohne ohrenbetäubenden Lärm und gesundheitsschädlichen Feinstaub“, sagte er dem RND. Nach Auskunft des Bundesumweltministeriums liege die Entscheidung über ein Böllerverbot zu Silvester bei den Städten und Landkreisen. „Das jährliche Feuerwerk zu Silvester kann die Feinstaubbelastung in Kommunen temporär erhöhen. Wie hoch diese Belastung vor Ort tatsächlich ist, hängt von vielen Faktoren ab“, beispielsweise von den jeweiligen Wetterverhältnissen vor Ort und der tatsächlichen Anzahl abgebrannter Feuerwerkskörper, teilte ein Sprecher von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) dem RND mit. „Ob ein „Böllerverbot“ verhängt werden muss, entscheiden daher sinnvollerweise die Städte und Landkreise selbst.“