DGB-Chefin Fahimi kritisiert Politisierung der Vier-Tage-Woche

DGB-Chefin Fahimi kritisiert eine Politisierung der Vier-Tage-Woche.

DGB-Chefin Fahimi kritisiert eine Politisierung der Vier-Tage-Woche. „Es wird derzeit oft so getan, als seien wir ein Volk von Faulenzern“, sagte Fahimi auf dem der „Welt“-Wirtschaftsgipfel im Axel-Springer-Verlag am Dienstag in Berlin.

„Leistungsfähigkeit hat nichts damit zu tun, ob jemand Bock auf Arbeit hat.“ Intrinsische Motivation entstehe durch gute Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung und Achtung der körperlichen Gesundheit. „Es gibt überhaupt keine generalistische Debatte der Vier-Tage-Woche unsererseits. Das ist politisiert worden.“ Eher gehe es den Gewerkschaften um moderne Arbeitszeitmodelle und die „solidarische Umstellung“ der Arbeitszeit.

Die Diplom-Chemikerin verteidigte die betriebliche Mitbestimmung, die in Deutschland stärker ausgeprägt ist als in vielen anderen Ländern. „Ohne Sozialpartnerschaft und Mitbestimmung drohen dem Land große Konflikte und staatliche Überregulierung.“ Die Sorge, dass entsprechende Betriebsvereinbarungen monate- oder jahrelang verhandelt werden müssten und so die wirtschaftliche Dynamik bremsen könnten, hält Fahimi für unbegründet. „Beschäftigte dürfen nicht das Nachsehen haben. Sonst droht die Bremse der staatlichen Regulierung – die müssen wir durch Mitbestimmung in den Betrieben fernhalten“, so die Gewerkschafterin.

Durch eine „agile Steuerung jenseits eines gesetzlichen Eingriffs“ ließe sich passgenauer gestalten und ein strenges Regelwerk vorbeugend verhindern. „Dazu muss man sich aber auch die Mühe machen, sich an einen Tisch zu setzen. Gute Beispiele gibt es bereits, wie bei IBM oder Telekom. Daraus müssen wir lernen.“




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